SIGNALE ERKENNEN …
SCHUTZ VOR SEXUELLEN ÜBERGRIFFEN IM SPORT
Wir achten aufeinander!
Trainer und Trainerinnen, Betreuerpersonal und Vereinsverantwortliche achten darauf, dass Kinder und Jugendliche ihren Sport ohne Übergriffe und Gewalt ausüben können und stehen als Vertrauenspersonen zur Verfügung.
In folgenden Situationen ist zu handeln:
■ Kinder oder Jugendliche werden verspottet, zu Außenseitern oder lächerlich gemacht, „Fotostreiche“… (Bullying oder Mobbing).
■ Einzelne Sportler oder Sportlerinnen werden immer wieder für bestimmte Aktionen ausgewählt, erhalten Geschenke oder besondere Zuwendung.
■ SMS oder What’s App/Messenger/Facebook Nachrichten mit persönlichen Inhalten, die nicht unmittelbar mit dem Sport zu tun haben, werden nur an das Kind oder den/die Jugendliche/n geschickt.
■ Private Trainingseinheiten oder Treffen außerhalb der Trainingszeiten häufen sich. Der Trainer oder die Trainerin ist oft mit dem Kind alleine.
■ Kinder und Jugendliche werden in einer Art berührt, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Sport steht. „Versehentliche“ Berührungen im Badehose/Badeanzug-Bereich wiederholen sich. Trainer oder Trainerin begrüßt den jungen Sportler oder die junge Sportlerin mit einem Kuss.
■ Sexuelle Witze und Geschichten mit sexuellem Hintergrund werden den Kindern oder vor den Kindern/Jugendlichen erzählt. Bemerkungen über körperliche Erscheinung eines Kindes ohne unmittelbaren Zusammenhang zum Sport werden gemacht.
■ Kinder/Jugendliche verändern sich und zeigen Auffälligkeiten: zum Beispiel im Nähe- und Distanzverhalten, negative oder überkritische Körperwahrnehmung, exzessives Sporttreiben oder plötzliches Meiden von Sport, Rückzug aus der Gemeinschaft/Team.
„Ethikkodex“ für die sportliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
1. Respekt:
Kinder und Jugendliche und deren Gefühle werden respektiert. Gleichzeitig wird eine wertschätzende und gewaltfreie Atmosphäre gefördert. Mit Hierarchie und Macht wird bewusst und achtsam umgegangen. Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern wird gelebt.
2. Kommunikation
In der Kommunikation zwischen Trainer oder Trainerin und jungen Sportler oder Sportlerin stehen nur jene Themen im Vordergrund, die einen Bezug zum Sport haben. Eltern sind über die Kommunikation zwischen Trainer oder Trainerin und Kind informiert, egal ob SMS, Telefon oder Social Media.
3. Aufsicht und 6-Augen-Prinzip
Die Garderobenaufsicht erfolgt – wenn überhaupt notwendig – durch gleichgeschlechtliche Trainer oder Trainerin; idealerweise durch zwei Personen. Dabei wird die Intim- und Privatsphäre der Kinder gewahrt. Trainer oder Trainerin, Betreuungspersonal und Sportler oder Sportlerin sind nie alleine. Es sind entweder mindestens zwei Kinder oder zwei Erwachsene anwesend. Trainer oder Trainerin und Sportler oder Sportlerin übernachten bei Reisen nie im gleichen Zimmer.
4. Sportliche Hilfestellungen – Berührungen
Grundsätzlich wird jede Berührung in der „Badehose oder Badeanzug Zone“ vermieden, außer es ist zur Hilfestellung/ Technikerklärung notwendig und sinnvoll.
Wer hilft?
Holen Sie sich Unterstützung und Beratung (kostenlos und vertraulich), wenn Sie Übergriffe beobachten oder sich nicht sicher sind, ob ein bestimmtes Verhalten (sexuelle) Gewalt ist.
Wenden Sie sich direkt an Ihren Verein, Verband oder:
NÖ Kinder & Jugend Anwaltschaft 02742/90811
Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren 0664/88736462
NÖ Kinder – und Jugendanwaltschaft
Prävention Sexualisierte Gewalt (Bundes-Sportorganisation)
Werte Landesverbände,
wir dürfen euch wichtige Informationen zur neuen Anlaufstelle für Betroffenen von sexualisierter Gewalt Kunst, Kultur und Sport weiterleiten. Wir bitten darum, diese Informationen auch an eure Mitglieder, AthletInnen, Vereine etc. weiterzugeben und möglichst viele Personen darüber zu informieren.
Erste unabhängige Vertrauens- und Anlaufstelle für Betroffene aus Kunst, Kultur und Sport
Im Rahmen der Pressekonferenz am 6. September zur Eröffnung von vera* – Vertrauensstelle gegen Belästigung und Gewalt in Kunst, Kultur und Sport, präsentierte 100% SPORT und der Partnerverein aus Kunst und Kultur im Beisein von Vizekanzler und Sportminister Mag. Werner Kogler und Staatssekretärin Mag.a Andrea Mayer die neuen Services und Angebote für Sportlerinnen, Künstler*innen und Kulturschaffende.
Schulterschluss von Kunst, Kultur und Sport – Gemeinsam für Kulturwandel und Klima des Respekts
Vor dem Hintergrund des Nationalratsbeschluss über eine Vertrauensstelle für Kunst, Kultur und Sport, wurde die Dachmarke vera* als Vertrauensstelle gegen Belästigung und Gewalt in Kunst, Kultur und Sport ins Leben gerufen. Unter dem Dach von vera* sind zwei unabhängige Vereine, “100% SPORT – österreichisches Zentrum für SAFE SPORT und Genderkompetenz im Sport” und der Verein “Vertrauensstelle gegen Machtmissbrauch, Belästigung und Gewalt in Kunst und Kultur” für den jeweiligen Kompetenzbereich aktiv.
Wer kann sich an vera* wenden?
- Sportler*innen und Betroffene von Belästigung und Gewalt im Sport, egal ob organisierter Breiten-Leistungs- oder Spitzensport.
- Haupt- und ehrenamtlich tätige Personen (Trainer*innen, Betreuer*innen, Schiedsrichter*innen, Vertrauenspersonen, etc.) und Erziehungsberechtigte, die Fragen zu einem Vorfall oder einem Verdacht haben, oder selbst Betroffene von Belästigung oder Gewalt im Sport sind.
- Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen oder Personen, die von Machtmissbrauch, Belästigung und Gewalt in Kunst und Kultur unmittelbar oder mittelbar betroffen sind oder waren, unabhängig von ihrem Anstellungsverhältnis.
- Die Vertrauensstelle kann weiters von jeder Person kontaktiert werden, die in Kunst und Kultur Zeug*in von Machtmissbrauch, Belästigung oder Gewalt ist oder war.
Kompetente Berater*innen mit Expertise in Kunst, Kultur und Sport
Die Berater*innen bei vera* sind u.a. ausgebildet in: Gesprächsführung, Krisenmanagement, Casemanagement und kennen die Kulturlandschaft und die österreichischen Sportstrukturen genau.
www.vera-vertrauensstelle.at und safesport.at vera* ist sowohl für Kinder & Jugendliche als auch für Erwachsene da! In der individuellen Fallarbeit geht es darum, Betroffene zu unterstützen. In einem weiteren Schritt soll auf Systemebene angesetzt werden, um Organisationen zu sensibilisieren und Bewusstseinsbildung anzuregen. Weitere Informationen unter:
Link zu PK vom 6. September 2022: Pressekonferenz Video